Nymphenburg Marathon als Lauf der Langsamkeit und Poesie im Nymphenburger Schlosspark

 

Der Lauf der Langsamkeit,

die etwas andere Art eines München-Marathon,

ist mehr als nur ein Ritual der Entschleunigung,

nämlich ein intensiver Kontakt mit der Wirklichkeit, indem wir diese, durch ein wie auch immer geartetes Beziehungsgeschehen, empfinden, anstatt sie mehr oder weniger beziehungslos zu durcheilen

Nun aber bitte nicht gleich erschrecken! Man kann sich bei uns auch ganz normal zum Laufen, Joggen oder Walken verabreden. Denn der Nymphenspiegel möchte verführen, nicht zu etwas bekehren – und will auch selbst verführt, und nicht bekehrt werden. Wobei wir hier den Begriff ver-führt, trotz der negativen Vosilbe, nur positiv, im Sinne von gewonnen werden, verstanden wissen wollen.

Es wird hier also um Entschleunigung gehen, den (Rück-)Gewinn einer kontemplativeren Gestimmtheit, mit all den Potenzialen eines anderen Wirklichkeits- und Selbst-Empfindens, möglicherweise auch einer poetischeren Welt-Wahrnehmung, erweiterter introspektiver Freiräume und Potenziale, also um nichts weniger als ein Wieder-Annähern an unser eigenes Inneres.

Dabei nutzen wir sowohl Spielerisches als auch Künstlerisches, und lassen beides, ohnehin art-verwandtes, miteinander tanzen.

Das klingt irgendwie hochtrabend, ist aber eigentlich gar nichts Besonderes. Kinder tun es ganz selbstverständlich und fühlen sich, hingegeben an ihr Tun, sehr wohl dabei. Erwachsene müssen diese Zustände oft erst wiederentdecken und vor allem auch lernen, sie sich überhaupt wieder zuzugestehen.

Was wir hier anbieten, ist als weder psycho noch eso, sondern nur ein genussvoller Rahmen, in entspannender Weise miteinander Spaß zu haben und uns absichtsfrei spielend unserem schöpferischen Kern anzunähern.

 

Warum gerade im Schlosspark?

Der Nymphenburger Park wurde entsprechend seiner ursprünglichen Namensgebung – als „Borgo delle Ninfe“ konzipiert – als umhegter Musen-Ort der Nymphen, mit Insel-Charakter –, als ein Garten der Beschaulichkeit, der künstlerischen Inspiration und des absichtslosen Flanierens darin.

Bei allem Reformgeist, den Friedrich Ludwig von Sckell bei der Umgestaltung des davor barocken Gartens in einen Landschaftspark englischer Art eingebracht hatte, bei der die freie Natur zum gestalterischen Leitbild erhoben wird, oder präziser formuliert, die englische Landschaftsmalerei, und somit ihr künstlerisch verdichtetes und idealisiertes Erscheinungsbild, behielt er jedoch die ursprüngliche Widmung des Garten im Wesentlichen bei: das der lustwandelnden Betrachtung, des musevollen Flanierens und der inspirierenden Kontemplation.

Durch diese Re-Intronisierung der Natur verhalf er darüber hinaus den „Nymphen“, welche seit der Antike die Beseeltheit und Wesenhaftigkeit ihrer Orte und Plätze, von Quellen, Bächen, Flüssen und Bäumen verkörperten, wieder zu ihrer eigentlichen – und dadurch weit erhöhten Wirkungskraft.

Aus den genannten zentralen Wesensaspekten ergibt sich, dass der Nymphenburger Schlosspark ein Garten der Langsamkeit, des Schlenderns und zweckfreien Wandelns darin ist. Also ein äußerst unzeitgemäßer wie auch zeitloser Ort, daher auch einer mit revolutionärem Potenzial, das nur darauf wartet, geweckt zu werden.

Diese Langsamkeit steht natürlich nicht im Widerspruch zu äußerer Schnelligkeit, da sie vor allem eine innere Qualität abbildet, eine der Offenheit, der Gegenwärtigkeit, der Verbundenheit, also der nicht vorwegnehmenden und auch nicht instrumentalisierenden Bezogenheit beschreibt.

Gemeint ist eine Langsamkeit, die ich ebenso beim Laufen oder beim Joggen empfinden kann, wenn ich innerlich dabei nicht in Eile bin, dieses Laufen keinen nachgeordneten Zwecken unterwerfe, sondern es dabei einfach nur um das Erleben selbst geht.

Da es jedoch diese Qualität in den hektischen Zeiten einer gewissen Selbstoptimierungs-Besessenheit und eines eventhaftem Erlebnis-Konsum nicht immer leicht hat, macht es durchaus Sinn, sie auch rituell wieder einzuüben, also in Verbindung mit äußerer Entschleunigung und – Langsamkeit.

Einer dieser Kontexte, die wir dazu anbieten, bildet der „Lauf der Langsamkeit“, womit wir einen ausdrücklichen Kontrapunkt zu jeglicher rein sportlichen Betätigung im Park setzen möchten, die doch letztlich, in ihrer einseitigen Ausprägung, auch nur einer materialistischen Denkweise, also einer Haltung des „Habens“ entspringt, und nicht des „Seins“. Des „Haben“-Wollens von vordergründiger und daher nur scheinbarer „Gesundheit“, vermeintlicher Jugendlichkeit und langer Lebenserwartung et cetera, die in einseitiger Weise doch vor allem nur den körperlichen Aspekt in den Vordergrund stellt.

Um Missverständnissen vorzubeugen, auch ich laufe, schwimme, fahre Rad und verausgabe mich auch ansonsten gerne, liebe Bewegung in der Natur, betreibe sie aber nicht vorrangig auf ein zukünftiges Ziel hin, sondern genieße sie in aller Gegenwärtigkeit und sinnlichen Anbindung an mein fortlaufend wechselndes Umfeld in dieser.

„Gegenwärtigkeit“ und „sinnliche Anbindung in einem ästhetisierenden und sozialen Kontext“ bilden die Grund-Qualitäten dieses Laufes.

Anders als bei Sport-Ereignissen geht es dabei nicht darum, wer es als Erstes durchs Ziel schafft, da sich das Ziel hier nicht äußerlich definiert.

Spaßeshalber übernehmen wir das Konzept aber dennoch, drehen es nur einfach um. Äußerlich gewinnt also bei unserem Lauf der Langsamkeit darum, wer als Letzte bzw. Letzter die Ziel-Linie passiert. Innerlich allerdings tut dies jede Lustwandlerin, jeder Flaneur auf seine ganz ureigene und nicht vorhersehbare Weise.

Ein Gewinn besteht auch darin, dass wir, als Teilnahme-Voraussetzung, alles im Vorfeld unternehmen, um als Mitwirkender oder Teilnehmerin eine Augenweide für alle anderen zu sein: Das heisst für die Männer, sich als elegante Bohèmiens, Dandys zu kleiden, beispielsweise mit Spazierstock und Knopfloch-Blume, für die Frauen, ebenfalls in entsprechender Garderobe zu erscheinen, in femininer Eleganz oder mit poetischen Reminiszenzen an die Nymphen, die dem Park ihren Namen gegeben haben

 

Es gibt jedoch auch äußere Gewinne:

die allerdings äußere und innere Aspekte vereinen. So werden die GewinnerInnen des Laufes nach einem Punkte-System ermittelt.

Wer währenddessen von den Musen erwählt und geküsst wird und einen Vers oder auch mehrere dabei zu Papier, und zum Ziel mitbringt, erhält 50 Punkte. Die beiden besten Gedichte werden stattdessen mit 100 Punkten honoriert.

50 Punkte erhalten auch jene, die zuletzt am Ziel erscheinen, bei einer maximalen Dauer des Spazierganges von drei Stunden. Dabei bildet der Apollo-Tempel am großen See sowohl den Treff- und Ausgangspunkt als auch den Zielpunkt des Laufes.

Alle weiblichen und männlichen Bohèmiens erhalten, wenn sie entsprechend gekleidet sind, 50 Punkte.

Und 100 Punkte erhalten stattdessen die beiden TeilnehmerInnen mit der ansprechendsten und elegantesten äußeren Erscheinung.

Alle, die mindestens 100 Punkte erreichen, erlangen die Anwärterschaft, in den inneren Kreis des Nymphenspiegels aufgenommen zu werden.

Und die Person mit der höchsten Punktzahl erhält zudem noch einen Band der Fluss-Reihe „Die neue Isar“, einem Imprint der Nymphenspiegel-Buchreihe. Mehr zu dieser unter: http://www.die-neue-isar.com/die-neue-isar

Den Haupt-Parcour des Spaziergangs bildet der Weg um den großen See (Badenburg See), wo sich auch der Apollo-Tempel befindet. Es können aber ganz beliebig auch Nebenwege erwählt werden beziehungsweise kann man/ frau sich von jenen erwählen lassen.

Wann: Zum nächsten Lauf treffen wir uns an einem Spätnachmittag zwischen Anfang und Ende August. Die genauen Termine (es werden eventuell mehrere sein) bitte ich, im Zuge der Anmeldung erfragen.

Jeder Lauf findet nur dann statt, wenn sich mindestens 8 TeilnehmerInnen dazu verbindlich angemeldet haben.

Wo: Beginn und Ende jeweils am Apollo-Tempel

Teilnahmegebühr: ein selbst verfasster Vers, ein kurzes Gedicht

Teilnehmen kann nur, wer sich zuvor, telefonisch oder per Mail anmeldet:

bei Ralf Sartori, unter Mail: nymphenspiegelaol.com oder tel. 0172/ 827 55 75.

 

In diesem Zusammenhang, mit Lyrik, möchte ich noch auf unsere regelmäßig stattfindende Offene Poesiegruppe aufmerksam machen,

die sich in einem anderen Münchner Garten trifft, dem Westpark, nämlich im Café “Gans am Wasser” dort.

Mehr darüber und zu den Terminen, unter dem Link: www.nymphenspiegel.de/nymphenspiegel-veranstaltungen/offenes-poesie-forum-im-garten

 

Und was noch?

Vieles. finden Sie es heraus. Jedenfalls viele interessante, bezaubernde, inspirierende und belebende Begegnungen …

Natürlich kann man sich bei uns auch zum Joggen und miteinander zu laufen, verabreden: http://www.nymphenspiegel.de/nymphenspiegel-veranstaltungen/laufen-joggen-nymphenburger-park-muenchen

 

Oder zum Tangolernen bzw. -Tanzen. Mehr zum Lernen (auch ohne Partner) unter http://tango-a-la-carte.de/tango-muenchen-das-muenchener-tangoangebot/tango-argentino-privatunterricht-muenchen

Oder zum Tangotanzen-Gehen (ebenfalls ohne Tanzpartner)http://tango-a-la-carte.de/tango-muenchen-das-muenchener-tangoangebot/tangofilm-breitwand-kino-schloss-seefeld-milonga.

In den auf dieser Seite angebotenen Ritualen zur genussvollen Einübung innerer Langsamkeit und Entschleunigung geht es übrigens um genau dieselben Qualitäten an Achtsamkeit und Präsenz, die auch für den Tangotanz von essenzieller Bedeutung sind.

 

Oder zur Teilnahme an unserer Fotogruppe mit phantasievollen bis magisch surrealen Inszenierungen … (Mehr darüber am Seiten-Ende)

 

Sämtliche Kotaktdaten zum Nymphenspiegel Kulturforum finden sich im Impressum.

 

 

Wer tiefer einsteigen möchte, in all unsere Foren, Projekte, die Inhalte und die Ideen-Welten dahinter:

findet alles über das Nymphenspiegel Kulturforum sowie das gesamte Nymphenspiegel-Projekt,

in den Ausgaben der gleichnamigen Buchreihe: http://www.nymphenspiegel.de/nymphenspiegel-baende

 

und Sämtliches zu Forum und Redaktion Die neue Isar, ebenso in den Ausgaben der gleichnamigen Reihe, Die neue Isar, einem Imprint der Hauptreihe Nymphenspiegel,

unter:  http://www.die-neue-isar.com/die-neue-isar

 

Und alles über unser Projekt TANGO GLOBAL in der gleichnamigen Reihe, der weltweit einzigen Tangobuchreihe in deutscher Sprache, zur internationalen und universalen Themenpalette des Original-Tango vom Rio de la Plata.

Zu den bisherigen Ausgaben, unter: http://tango-a-la-carte.de/tango-buecher/tango-global-buch-ausgabe

 

 

Und zum Schluss noch die Einladung zu unserer Nymphenspiegel-Fotogruppe

Teilnehmen können Menschen jeglichen Geschlechts und Alters, die Lust haben, sich als Akteur bzw. Darstellerin, bei etwas verrückten und phantasievollen Inszenierungen einzubringen, gerne auch mit eigenen Ideen.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht hierbei natuerlich ebenfalls ein poetisch-ästhetisierender Erfahrungsraum.

Das Ganze hat derzeit aber auch noch einen etwas profaneren Hintergrund, da wir nach Inkraft-Treten der DSGVO auch eine neue Bebilderung zur Illustration unserer Veranstaltung, sowohl in den Büchern unserer Reihe als auch fuer Pressetexte sowie der Homepage, benoetigen.

Selbstverständlich können bei dieser Fotogruppe aber auch alle mitmachen, die mit ihren Bildern im privaten, nicht-öffentlichen Bereich bleiben möchten und sich mit ihren Immaginationen und spontanen Eingebungen ausleben möchten.

Als langjähriger Fotograf achte ich verbindlich darauf, dass solche Bilder nicht öffentlich gemacht werden.

 

 

 

 

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